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- Kirkpinar – Pehlivan – Ringkämpfe
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Die historischen Ringkämpfe werden seit 633 in Kirkpinar veranstaltet.
Über die Entstehung dieser Tradition gibt es viele verschiedene Geschichten aus dem Volksmund. Am wahrscheinlichsten ist folgende:
Im Jahre 1356 befand sich Süleyman Pascha auf Feldzügen um Thrazien (das heutige Trakya) zu erobern. Nach der erfolgreichen Einnahme der Zitadelle der Byzantiner ruhte er sich mit seinen 40 Kriegern nahe des Dorfes Ahiköy aus.
Als unter den Kriegern Langeweile aufkam, begannen sie mit stundenlangen Ringkämpfen. Zwei Brüder waren so gut, dass sie sich nicht besiegen konnten, ihr Ringkampf dauerte schon einen ganzen Tag und eine ganze von Kerzenlicht erleuchtete Nacht. Keiner der Brüder wollte nachgeben und so starben sie beide am zweiten Tag vor Erschöpfung und Atemnot. Ihre Freunde begruben sie unter einem Feigenbaum, bevor sie mit den anderen Soldaten weiterzogen.
Nach Jahren kamen diese Freunde an den Ort zurück und fanden an dem Platz, wo sie die beiden Ringer begraben hatten, vierzig Wasserquellen, die aus der Erde sprudelten. Daher kommt auch der Name Kirkpinar = 40 Quellen.
Seitdem werden diese Ringkämpfe in dem Gebiet zwischen Edirne und Mustafapasa ausgetragen, in früheren Zeiten finanziert von so genannten Agas (Landsherren), die die Kosten für die Gäste und die Preise übernahmen.
Seit 1946 veranstaltet die Stadtverwaltung von Edirne die historischen Ringkämpfe.
Die Kämpfer werden „Pehlivan“ genannt, ein Ausdruck aus dem persischen, der tapfer, mutig und kräftig bedeutet. Starke und ehrliche Männer nennt man ebenfalls Pehlivan, aber meist bezieht sich das Wort auf die Ringkämpfer.
Die „Pehlivane“ genießen hohen Respekt bei der Bevölkerung, da sie am besten die heldenhafte und kriegerische Seele der Türken verkörpern. Mit Pehlivan wird ein gesunder muskulöser Körper, Mut und ein fester, aufrichtiger und vertrauenswürdiger Charakter verbunden.
Diese jährlichen Ringkämpfe zu sehen ist ein besonderes Schauspiel. Die Kämpfer tragen lediglich ein zu einer kurzen Hose gebundenes Stück Stoff und sind am gesamten Körper eingeölt. Das bringt nicht nur die vielen Muskeln zur Geltung, sondern macht auch die Kämpfe interessant, da das Festpacken des Gegners dadurch sehr sehr schwierig ist.
Auch heute noch dauern diese Kämpfe unglaublich lang, sie sind erst zu Ende, wenn ein Gegner aufgibt.
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