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Die Hierarchie in der Türkischen Familie

In Deutschland wird oft über die soziale Stellung der türkischen Frau gesprochen und das Bild von der Frau, die viele Schritte hinter dem Mann hergeht, ist wohl das einzige, was man hier so weiß.

Die Stellung der Frau ist anders. Dieses Hinterhergehen wird noch heute auf dem Lande praktiziert, ist aber eigentlich ein Beschützen des Mannes vor evtl. lauernden Gefahren, die er von vorne besser abwehren könnte.
Das Leben in der Türkei spielt sich immer noch in der Großfamilie ab. 
Die Braut zieht immer ins Haus des Mannes, wo natürlich auch seine Eltern oder oft auch noch seine Großeltern leben. Die junge Frau muss sich in diesem Gefüge einordnen, aber nur in schlimmen Fällen unterordnen.
Die älteste Frau in der Großfamilie ist die Hauptperson und bestimmt was zu tun oder zu lassen ist. Diese Hauptperson ist nie der Mann, sondern immer die älteste Frau. Sie hat die Kinder geboren, sie hat die Braut ihres Sohnes als „Tochter“ aufgenommen und hat sie vermutlich auch ausgesucht. Die Söhne würden der Mutter niemals widersprechen, ebenso darf das natürlich auch die Frau nicht.

Hier noch eine Geschichte aus der Familie meiner Freunde:

Die Großmutter meiner Freundin wurde von allen „Queen“ genannt, und zwar nicht auf türkisch, sondern, um die Stellung noch zu unterstreichen, auf Englisch. Sie thronte im wahrsten Sinne des Wortes in ihrem Haus. Ihre Tochter, die geschieden war, musste bei ihr wohnen und für sie sorgen. Abends ab 21 h musste im ganzen Haus das Licht gelöscht werden, weil die Queen sich zur Nachtruhe begab. Sie war eine immer noch schöne elegante Frau mit weißem Haar das bis zur Hüfte reichte. 2 x im Jahr (an bestimmten Festtagen) durfte ich sie besuchen. Sie saß auf ihrer Ottomane und erwartete selbstverständlich, dass ich weiß, wie man in der Türkei eine ältere Frau begrüßt. Man nimmt die dargereichte Hand, führt sie zur Stirn und dann ansatzweise zum Mund mit einer kleinen Verbeugung. Das wurde wohlwollend bemerkt und ich durfte mich setzen, aber nur ans andere Ende des Zimmers. Ihre Tochter servierte mir den Tee und die Queen bat mich, doch bitte eine Zigarette zu rauchen, damit sie wenigstens den Duft noch haben kann, da sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr rauchen darf. Nach einer kleinen Plauderei wurde mir mit einer Handbewegung bedeutet, dass ich jetzt gehen kann. Diese Frau, die leider inzwischen gestorben ist, strahlte eine unglaubliche Würde aus und ich fühlte mich geehrt, dass ich als Ausländerin zum Tee gebeten wurde.

 
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