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- Landwirtschaft in der Türkei -

Zuerst einmal eine kleine Begebenheit aus Trakya:
Hier gibt es, ähnlich wie in Deutschland, richtige 4 Jahreszeiten mit dem Unterschied, dass der Sommer länger und heißer ist.
Die Winter in diesem (europäischen) Teil der Türkei sind kalt, oft mit viel Schnee. Es muss so ca. 1987 gewesen sein, da fiel in Lüleburgaz (etwa in der Mitte zwischen Edirne und Istanbul) so viel Schnee, dass alle Verbindungen nach außen blockiert waren. Das kannte man bisher nur von den Dörfern in Zentral-Anatolien. Etwa am zweiten Tag dieser Blockade kreisten plötzlich Hubschrauber über der Stadt und warfen Tageszeitungen ab. Man dachte wohl, das sei das Wichtigste und für mich war es das auch. Lebensmittel waren ja in den Geschäften noch ausreichend vorhanden. Mit dieser „Hilfsaktion“ konnte man jedenfalls täglich die Zeitung lesen und erfahren was „draußen“ so los war.

In den ersten Jahren war ich immer verwundert, dass die Bauern ihren Rindern (jeder hatte nur ca. 2 bis 4) im Frühjahr ein Seil um den Hals schlangen und sie so wie Hunde an der Leine aus dem Dorf führten. Ich entdeckte die Bauern dann wieder auf den Kornfeldern, wo die Kornsaat gerade so 20 cm hoch aus dem Boden gewachsen war. Sie ließen die Rinder das saftige Grün fressen und führten sie danach wieder zurück in den Stall. Da war mir klar, warum das Rindfleisch aus Trakya so unglaublich gut schmeckte.


‚Mein Bauer’ in Tatarköy ist z.B. absoluter Selbstversorger. Aus seinem Korn wird Mehl gemahlen und Brot gebacken, die Milch der Kühe wird zu Yoghurt, der Rahm zu Butter und Käse. Die Hühner liefern Fleisch und Eier, im Hofgarten wächst das Gemüse und die Kräuter, auf den Feldern wächst Korn, Mais, Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Gurken usw. Der Brunnen beim Hof liefert das Wasser. Das Einzige was mein Bauer kaufen musste, war Zucker und Tee (wächst in Trakya nicht). 
Der selbstgemachte frische Yoghurt ist traumhaft gut. Verquirlt man ihn mit Wasser und einer guten Prise Salz dann hat man Ayran, ein überaus schmackhaftes herzhaftes Getränk, das vor allem im Sommer prima schmeckt.


Von der riesigen Fläche der Türkei ist lediglich ein kleiner Teil, nämlich 29 % landwirtschaftlich nutzbar. Etwa 50 % dieser kleinen nutzbaren Fläche sind die Höfe und Felder der Bauern, die in altherkömmlicher Weise, also ohne nennenswerten Einsatz von technischen Hilfsmitteln, bewirtschaftet werden. Hier sieht man immer noch den alten Holzpflug in Arbeit, die ganze Familie hilft mit einfachen Hacken die Felder aufzulockern. Die Erträge sind gut, die Ware, die nicht zum Lebensunterhalt gebraucht wird, wird auf den örtlichen Märkten verkauft.


In Tälern, Küsten und Bergregionen wird auch landwirtschaftliche Intensivkultur betrieben, zum Beispiel Weizen und Gerste auf der anatolischen Hochebene.
Die Schwarzmeerküste ist berühmt für Ihren Tee, der dort in großen Plantagen angebaut und exportiert wird, außerdem wachsen dort Tabak, Haselnüsse und Getreide.

In den Küstengebieten am Mittelmeer gibt es sehr große Olivenhaine die so ertragreich sind, dass die Oliven exportiert werden können. 
Ein wunderschöner Anblick sind die Baumwollfelder die aussehen, als wären große Schneeflocken gefallen, auch hier wird exportiert. Weiterhin findet man Felder mit Zitrusfrüchten und Bananen.
Hier am Mittelmeer kann aufgrund des guten Klimas zwei Mal pro Jahr geerntet werden. 

In früheren Jahren wurden in Anatolien große Waldflächen vernichtet, um mehr landwirtschaftliche Flächen zu erhalten, aber auch zur Brennstoff-Verwendung. Man hat zwischenzeitlich diesen Fehler eingesehen und wieder aufgeforstet.




 
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