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Türkei - das ehemalige Osmanische
Reich
Es wäre müßig, hier die gesamte Historie aufzuschreiben, das kann man in jeder Enzyklopädie ausführlich nachlesen.
Die heutige Türkei, das ist immer noch das Werk von Mustafa Kemal Pascha, genannt Kemal Atatürk.
Nach dem Niedergang des Osmanischen Reiches gründete er 1923 die heutige Türkei mit riesigen revolutionären Umwälzungen:
· Die arabische Schrift wurde durch die heutige lateinische ersetzt
· Gründung eines sekulären Staates, d.h. Trennung von Kirche und Staat
· Einführung des Frauenwahlrechtes 1934
· Verbot des Fes und des Schleiers 1925
· Europäische Zeitrechnung 1925
· 1928 Verbot der Heirat mit mehreren Frauen
· 1931 Übernahme des metrischen Systems
Man muss sich das einmal vorstellen: Jahrhundertelang wurde im gesamten Osmanischen Reich die arabische Schrift verwendet. Dieser Kemal Atatürk schaffte es, dass eine ganze Nation umgelernt hat und die lateinischen Buchstaben verwendet. Er hatte Visionen, und dazu gehörte, dass sich die Türkei an Europa orientieren sollte. Das größte Hindernis, die Schrift, hat er damit ausgeräumt und einem Dialog den Weg geebnet.
Die Einführung eines sekulären Staates war ebenso revolutionär. Es blieb zwar beim Islam als Volksreligion, aber er war damit keine Staatsreligion mehr, d.h. der Einfluss des Islam auf die Regierung wurde eingeschränkt. Alle Religionen dieser Welt können in der Türkei ausgeübt werden, alle Kirchen sind z.B. in Istanbul vertreten und in Funktion.
Beim Frauenwahlrecht, das bereits 1934 eingeführt wurde, muss ich immer an die Schweiz denken, die diesen Schritt erst 1971 wagte! Das Wahlrecht der Frauen existiert auch keineswegs nur auf dem Papier, sondern wird aktiv und ohne Behinderung wahrgenommen.
Bereits 1925 verbot Kemal Atatürk das Tragen des Fes bei Männern und das Tragen des Schleiers bei Frauen. Damit unterstrich er die Trennung von Kirche und Staat auch äußerlich.
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